Cathy O’Neil ist eine gewichtige Stimme in der Diskussion, um die nicht-intendierten Konsequenzen algorithmischer Systeme aufzuzeigen, weil sie eine theoretische wie praktische Perspektive einnehmen kann. Sie selbst ist Mathematikerin und Programmiererin und hat in etlichen Branchen gearbeitet, in denen die für die Gesellschaft gefährlichen Auswirkungen von Algorithmen besonders sichtbar wurden: bei einem Hedgefonds, bei einer staatlichen Überwachungsbehörde für Bankgeschäfte bei einer Firma für Online-Werbe-Tools etc. Zugleich hat sie selbst Algorithmen programmiert, um die Auswirkungen zu testen. Ihr hauptsächliche These, dass Algorithmen arme Menschen in schwierigen sozialen Verhältnissen besonders benachteiligen, untermauert Cathy O’Neil in ihrem Buch eindrucksvoll. Nicht zuletzt schafft O’Neil mit ihrem Buch Sensibilität dafür, dass hinter Algorithmen Menschen mit Entscheidungen stehen, die über den Algorithmus intransparent werden und sich teils kaum noch zurückverfolgen lassen. Dieses Buch sei besonders für den ersten Einstieg besonders empfohlen. Es ist brilliant geschrieben und auch vier Jahre nach seinem Erscheinen in Deutschland (in den USA 2016) noch immer hochaktuell.
